“Breathe” - an der Lilu gesehen?

Diese Installation von Markus Anders Arts - zum Thema bewusstes Atmen - trifft genau den Zeitgeist und eine Beobachtung, die ich in meiner Praxis täglich mache. Ein tiefer Atemzug, der unseren Körper füllt und sich langsam entleert - eigentlich klingt das ganz selbstverständlich. Die Realität sieht leider anders aus. Im Moment sehe ich bei sehr vielen Menschen eine oberflächliche Atmung. Sowohl stressbedingt, aber auch das Tragen von Masken beeinflusst die Art die Atmung. Sie wird flacher und dadurch einen negativen Einfluss auf unseren Körper.

Durch die Verbindung von Bauch- und Brustatmung werden die Lungen optimal belüftet. Das Zwerchfell senkt sich beim Einatmen und bewegt die Organe nach unten. Dieses “bewegen” der Organe ist wichtig, um die Durchblutung, den Lymphfluss und die Funktionsfähigkeit zu unterstützen. Das Zwerchfell ist des Weiteren maßgeblich daran beteiligt, dass der Mensch lachen kann. Darum öfters mal richtig loslachen - macht nicht nur fröhlich ;)

Mit einer craniosacralen Behandlung können durch sanfte Griffe das Zwerchfell, die Zwischenrippen- und Rückenmuskulatur entspannt werden und durch Pumptechniken die Lungenflügel von Verklebungen befreit werden. Das gibt mehr Raum im Brustkorb, befreit und erleichtert die Atmung.

“Durch ruhiges Atmen lässt sich Stress einfach reduzieren. Ideal sollte das Ausatmen länger, als das Einatmen sein.”

“Einfach mal tief durchatmen!” – Wer zu viel Stress hat, überfordert, genervt oder einfach unruhig ist, dem hilft tatsächlich eines: ruhiges, entspanntes Atmen. Das klingt schon fast zu einfach, um wahr zu sein. Aber tatsächlich ist ein bewusstes und tiefes atmen stressreduzierend und beruhigt. Das schöne ist, es braucht keine Hilfsmittel und kann überall und jederzeit gemacht werden ;)

Unsere seelische und körperliche Verfassung spiegelt sich in unserem Atem wider. Bei Stress, Wut oder langem Sitzen atmen wir meist unregelmäßig, flach oder zu schnell – manchmal vergessen wir sogar ganz zu atmen. Sind wir dagegen entspannt, ist unsere Atmung ruhiger,  freier und tiefer. Stress und eine ruhige Atmung schließen sich gegenseitig aus. Dieser  Zusammenhang ist ganz entscheidend, da wir unsere Atmung mit dem Willen steuern können. Wenn wir also bewusst ruhig und gleichmäßig atmen, sind wir in der Lage, auch in stressigen Situationen gelassener zu handeln. 

Die Konzentration auf unseren Atem hilft uns also, im Hier und Jetzt anzukommen. Jeder Atemzug ist eine neue Möglichkeit, eine kurze Pause einzulegen und aus anstrengenden Gedankenschleifen auszusteigen. Hier eine einfache, aber effektive Atemübungen:

 

Übung (Dauer: 2 Minuten)
 

  • Beobachte deinen Atem, wie er kommt und geht. Wo kannst du deinen Atem deutlich spüren – in der Nase, im Brustraum oder im Bauch?

  • Wenn du ruhiger geworden bist, beginne deine Atemzüge zu zählen – und zwar bei jedem Einatmen. Zähle soweit wie Du kommst - durch Übung kannst Du die Länge des Atems steigern - ideal bis 10 und dann wieder rückwärts bis 0.

  • Wirst du zwischendurch von einem Gedanken abgelenkt, lass sie weiterziehen und mache mit dem Zählen weiter.

 

Diese Übung kannst Du ganz einfach im Büro oder wo auch immer durchführen. Sie lässt sich in den Alltag einbauen.


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Abwehr stärken im Alltag